Personalmangel, fehlende Finanzierung an allen Ecken und Enden und eine riesige
Ungleichheit von Bildungschancen in Deutschland: Das bundesweite Bündnis
Bildungswende JETZT! sieht in den Ergebnissen des nationalen Bildungsberichts ein weiteres Zeichen für
den dringenden Handlungsbedarf der zuständigen Regierungen.
„Der nationale Bildungsbericht könnte genauso gut „nationaler Krisenbericht“ heißen“, so
Charlie Löbner, Sprecher*in des Bündnisses. „Wieder einmal zeigt eine großflächige Studie
den desolaten Zustand unseres Bildungssystems. Dass wir seit Jahren diese sogenannten
Weckrufe hören und das Thema Bildung in Deutschland immer noch keine politische
Priorität hat, ist ein Skandal.“
Der nationale Bildungsbericht, der alle zwei Jahre erscheint, betont unter anderem, dass die
erreichbare formale Bildung zunehmend vom sozialen Status und Bildungsmöglichkeiten der
Familien abhängt. Kinder von Alleinerziehenden und aus Familien mit Migrationsgeschichte
werden zunehmend abgehängt. Fast jedes dritte Kind erfährt aufgrund familiärer,
sozioöknomischer Defizite deutliche Nachteile auf seinem Bildungsweg.
„Wir können nicht weiter zusehen, wie das Bildungssystem die krassen Ungerechtigkeiten in
diesem Land nur noch weiter verstärkt. Wer den nationalen Bildungsbericht, das
Bildungsbarometer 2024, die Trendstudie „Jugend in Deutschland“ oder die PISA-Studie
ernst nimmt und wirklich von der Bildungskrise zur Bildungswende will, muss Bildung endlich
zur Chefsache machen“, betont Markus Sänger, Elternvertreter und Co-Sprecher des
Bündnisses. „Der Kanzler und die Ministerpräsident*innen dürfen das Thema nicht länger
von sich wegschieben, sondern müssen hier endlich Verantwortung übernehmen.“
Die Feststellung des nationalen Bildungsberichts, dass die finanziellen Investitionen in
Bildung nicht den Bedarf decken, sieht „Bildungswende JETZT!“ als Bestätigung seiner
Forderungen. So sind die Bildungsausgaben Deutschlands, die im europäischen Vergleich
laut Bericht bereits unterdurchschnittlich sind, in den vergangenen Jahren als Anteil vom BIP
lediglich um 0,2% gestiegen. Das Bündnis setzt sich für eine dauerhafte Finanzierung von
Bildung und Forschung mit jährlich mindestens 10% des BIP ein und ein Sondervermögen
Bildung von 100 Mrd. €, um die Aufgabe der Umwälzung des Bildungssystems stemmen zu
können.

Hier der vollständige Text der Pressemitteilung

 

Pressestatement BWJ_18.06.2024_zum nationalen Bildungsgipfel

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