Ich verfolge seit Tagen die Debatte, die sich nach der Tagung „Bitte warten – Sie werden platziert“ entwickelt hat. Ich bin zunehmend befremdet. Es ist eine ausschließliche Westdebatte. Dass der Osten in Eurem Denken gar nicht vorkommt, finde ich schade. Eure „verlorenen“ Schlachten sind einfach nicht der Boden dafür, worüber wir zusammen nachdenken müssen. Und sie ermüden mich langsam. Es wird sich im Osten kaum jemand eingeladen fühlen, diese Wunden mit Euch weiter zu lecken.

Das ist jetzt ziemlich böse, ich weiß. Ich schreibe das vor dem Hintergrund, dass ich von 1976 bis 2001 Lehrerin war, an unterschiedlichen Schulformen. Seitdem mache ich Bildungspolitik im Landtag Brandenburg und hatte immer den Anspruch, mit meinen Mitstreiterinnen in der Bundesarbeitsgemeinschaft die Bildungspolitik der Linken weiterzuentwickeln.

Es war immer ein gemeinsames Projekt. Wir haben viel voneinander gelernt – Ost und West.

Ich habe den Eindruck, dass wir uns wegen Eurer „alten Schlachten“ in eine Sackgasse manövrieren. Also wenn nach hinten, dann bitte auch mit Blick in die DDR. Und wenn nach vorne, dann ausgehend nicht nur von den strukturellen Problemen bezüglich des längeren gemeinsamen Lernens. Wir waren doch schon so viel weiter im Denken!

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